№ 15: NACHHALTIGKEIT
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Zur Stunde geht die UN-Klimakonferenz in Katowice in ihre entscheidende Phase – ein vortrefflicher Anlass, um der Frage nachzugehen, was eigentlich die Verfasste Studierendenschaft in Sachen Nachhaltigkeit so unternimmt.
Über eine Resolution zur Einhaltung umweltbewusster Standards hatte auch der Studierendenrat – als das wichtigste Gremium der Verfassten Studierendenschaft – schon mehrfach beraten und diskutiert, das letzte Mal in seiner 84. Sitzung. Wochenlange Verhandlungen (oder gar Schlafentzug) waren hier allerdings gar nicht erst vonnöten gewesen, um sich auf eine gemeinsame Positionierung verständigen zu können: Mit 44 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung wurde der eingebrachte Antrag nahezu einstimmig angenommen.
Einerseits schreibt die Finanzordnung seitdem verbindlich vor, dass bei der „Aufstellung und Ausführung des Haushalts […] ökologische und soziale Kriterien zu berücksichtigen“ sind und dass auch alle Antragsteller*innen „bei ihren Ausgaben die Ökologie und die Nachhaltigkeitskriterien der Verfassten Studierendenschaft zu berücksichtigen“ haben, soweit dadurch „kein unverhältnismäßiger Aufwand“ entsteht. Andererseits verpflichtete sich die Studierendenvertretung auf eine Nachhaltigkeitsrichtlinie, die konkrete Vorschriften und Empfehlungen für die Bereiche Lebensmittel, Drucksachen, Veranstaltungen, Reise & Transport sowie Allgemeine Anschaffungen vorsieht.
Doch wie bei allen Klimaschutzabkommen gilt auch hier: Papier kann sehr geduldig sein. Was zählt, ist die konkrete Einhaltung und Umsetzung dieser Nachhaltigkeitsrichtlinie. Dieser Aufgabe hat sich insbesondere das Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit verschrieben (oftmals mit der tatkräftigen Unterstützung gleichgesinnter Hochschulgruppen). In Zusammenarbeit mit dem Finanzreferat überprüft das Öko-Referat die Einhaltung der Richtlinien, berät, informiert und geht auf vielerlei Wegen mit gutem Beispiel voran.
Das beginnt mit den ganz kleinen Dingen: Immer mal wieder kommen die StuRa-Mitglieder in den Sitzungspausen in den Genuss, Gebäck oder belegte Brötchen verputzen zu können, die mittels Foodsharing gerettet wurden. Gegenwärtig setzt sich das Öko-Referat überdies dafür ein, dass auch im Stadtteil Bergheim ein Fairteiler eröffnet wird. Auch bei Appel un‘ Ei, der AG Garten und dem AK Bienen sind die Studierenden engagiert, planen die Neuauflage einer Raddemo, bringen ihre Vorstellungen in das laufende Masterplanverfahren Im Neuenheimer Feld ein und versorgen euch einmal pro Woche mit ökosozialen Neuigkeiten aus Heidelberg und der Welt, um nur ein paar Beispiele zu nennen. (Zumal natürlich auch unsere schon präsentierten Bemühungen in Sachen Ausleihe, URRmEL und Open Source von Nachhaltigkeitsbestrebungen geleitet sind.)
Kurzum: Auch die Verfasste Studierendenschaft kann zwar nicht von sich in Anspruch nehmen, in Sachen Nachhaltigkeit schon alles richtig zu machen. Es gibt unverändert sehr viel Verbesserungspotenzial. Immerhin kann sie aber mit Recht von sich behaupten, das Problem erkannt und die richtigen Weichen gestellt zu haben – und studentischen Umweltschützer*innen eine Menge Möglichkeiten und Unterstützung zu geben, um ihr Engagement für Natur und Gesellschaft in vollen Zügen ausleben zu können.
Ihr habt ebenfalls Lust, euch in Sachen Ökologie und Nachhaltigkeit zu engagieren? Bei allen aufgeführten Projekten könnt ihr jederzeit einsteigen. Sucht euch das raus, was euch am meisten anspricht, und schaut einfach vorbei.
Auf zwei Initiativen sei allerdings noch gesondert hingewiesen, da sie sich aktuell ohnehin noch in der Findungsphase befinden und nach weiteren Mitstreiter*innen suchen:
Erstens wären da die Hochschultage Nachhaltigkeit zu nennen, die voraussichtlich Anfang des Sommersemesters stattfinden werden. Bislang fand lediglich ein erstes Brainstorming-Treffen statt, es ist also der ideale Zeitpunkt, um ins Organisationsteam einzusteigen. Meldet euch bei Interesse einfach per Mail an oekomail@stura.uni-heidelberg.de.
Zweitens formiert sich gerade ein „AK Nachhaltigkeitsrichtlinie“, der sich zum Ziel gesetzt hat, die entsprechenden Vorgaben noch effektiver in den Alltag der Verfassten Studierendenschaft zu implementieren sowie daraufhin hinzuarbeiten, auch in die Grundordnung der Universität eine Nachhaltigkeitsrichtlinie aufzunehmen (und auf diese Weise uniweit verpflichtend zu machen). Das erste Treffen des AKs soll im Januar stattfinden. Auch hier empfiehlt sich eine Mail an oekomail@stura.uni-heidelberg.de, um weitere Informationen zu erhalten.