Annotationen zur sog. Exzellenzstrategie

Am heutigen Freitag ist es so weit. Ab 16 Uhr wird in Bonn  im Rahmen einer Pressekonferenz, die im Marstallcafé und auf YouTube zu sehen sein wird das Ergebnis der sog. Exzellenzstrategie verkündet. Aus 19 mach 11, scheint dabei die Devise zu sein. Welches Prozedere dieser Entscheidung vorausging (und inwiefern nicht zuletzt politische Befindlichkeiten entscheidend sein werden, denn die Wissenschaftsminister*innen des Bundes und der Länder haben ein gewichtiges Mitspracherecht), lässt dieser lesenswerte Hintergrundbericht von Jan-Martin Wiarda erahnen.

 

Was wir von diesem Spektakel halten, haben wir gestern schon klargestellt. Gemeinsam mit anderen Studierendenvertretungen haben wir unter dem Motto „Miteinander statt gegeneinander“ die vielen Probleme dieses Programms aufgezeigt und unmissverständlich Position bezogen: „Es ist Zeit, diesem sinnlosen Wettbewerb für die Zukunft ein Ende zu setzen. Wir fordern ein Ende der Exzellenzstrategie!”

Damit haben wir im Grunde nur noch einmal daran erinnert, was wir die ganze Zeit schon sagen. Schon vor fünf Jahren, in der 13. Sitzung des StuRa, haben wir ein Umdenken in der deutschen Wissenschaftspolitik gefordert: „Der Zwang, sich stets im Wettbewerb mit anderen Fachbereichen und Forscher*Innen zu sehen, muss aufgelöst werden. Statt der Exzellenzinitiative muss eine Breitenfinanzierung etabliert werden, die die Bedingungen für alle verbessert.“

Und damit stehen wir nicht alleine. Auch Gewerkschaften (wie die GEW), auch Hochschullehrer*innen (z.B. hier und hier) und sogar der Präsident des Deutschen Studentenwerks der immerhin 15 Jahre lang an der Spitze einer Universität stand sehen die sog. Exzellenzstrategie kritisch:


Quelle: jeweils DSW Journal, Ausgabe 2/2019
(verwendet mit freundlicher Genehmigung des Deutschen Studentenwerks)


Grund zum Jubeln gibt es heute also nicht wirklich. Welche Hochschulen auch immer das Rennen machen werden, ob die Ruprecht-Karls-Universität dazu gehören wird oder nicht die Verlierer*innen werden in der Überzahl sein, und zwar nicht nur hier in Heidelberg, sondern bundesweit.

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