Informeller Kurzbericht von der 144. Sitzung des StuRa

» Gewählt wurden: Kaspar Wagner, Nils Bennet Romberg und Vinojan Vijeyaranjan mit 35, 32 sowie 29 Stimmen – in einer Kampfabstimmung mit zwei zusätzlichen Bewerber:innen und mit der dafür nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit – in die Schlichtungskommission, Felix Mehra (17/10/5) in das Finanzreferat, Uli Roth (30/4/3) in das EDV-Referat, Johannes Knop (34/2/2) in das Gremienreferat, Victoria Engels (33/0/5) in das Referat für Lehre und Lernen, Daniel Gáspár (34/0/3) in den Wahlausschuss, Stella Wernicke (34/0/3) in den Zentralen Zulassungsausschuss für alle NC-Fächer, Victoria Engels (33/0/4) als stellvertretendes Mitglied in den Zentralen Zulassungsausschuss für alle NC-Fächer, Hong Anh Nhu (38/0/1) in die Kommission für die Vergabe der Deutschlandstipendien, Julia Carina Soller (35/0/2) und Miriam Wawra (33/0/4) in den Univital-Beirat, Jessica Mantei (35/0/3) als stellvertretendes Mitglied in die Vertretungsversammlung des Studierendenwerks, Stella Wernicke (34/0/2) und Victoria Engels (33/1/4) als stellvertretende Mitglieder in den heiSKILLS-Beirat sowie abermals Victoria Engels (34/0/2) zu der – zuvor bereits von der RefKonf gewählten und nun auch vom StuRa bestätigten – stellvertretenden Vorsitzenden. Herzlichen Glückwunsch!

» Gesucht werden: (noch) weitere Mitglieder des Wahlausschusses, da hier ein Generationenwechsel ansteht. Am Besten noch während der vorlesungsfreien Zeit melden, dann fällt allen Alten & Neuen die Einarbeitung einfacher!


Außerdem wichtig:

» Turnusgemäß war es mal wieder Zeit für den alljährlichen Besuch des Rektors. Die Aussprache startete diesmal pünktlich zu Sitzungsbeginn und dauerte rund 90 Minuten.

In seinem Eingangsstatement berichtete er den Mitgliedern des Studierendenrates (und vielen anderen zugeschalteten Studierenden), wie er persönlich den 24. Januar sowie die darauffolgenden Tage erlebte. Also: Wann und wie er von den Geschehnissen im Gebäude INF 360 erfuhr. Wie der Universitätsleitung die Kommunikationshoheit aus der Hand genommen wurde und wie, wie bei „Großschadensereignissen“ so üblich, stattdessen die staatliche Exekutive übernommen hatte. „Es war ab dem Moment keine Kommunikation möglich, da wir von der Polizei, mit der Polizei, durch die Polizei mit Informationen versorgt wurden, die sehr diffus waren“, erklärte der Rektor. Wie er ab Dienstag dann von Presseanfragen („Es war keine Welle, es war ein Medien-Tsunami“) und anderen Verpflichtungen überhäuft wurde. Aber auch, welch riesiges Ausmaß an Anteilnahme die Universität erreichte, speziell auch von Alumni und aus aller Welt. Und wie sehr es ihn freute, wie die Universität zusammenhielt und näher zusammenrückte.

Welche Lehren zieht der Rektor aus den Geschehnissen dieser Tage? Die ausführliche Analyse und Aufarbeitung, auch mit den Sicherheitsbehörden, steht zwar noch aus. Schon jetzt steht für ihn jedoch fest: „Die Alarmierung der Polizei hat exzellent schnell funktioniert.“ Wie auch deren schnelles Eintreffen auf dem Campus und die Erstversorgung seitens der Mitarbeitenden im Gebäude INF 360. Eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen oder gar eine Abschottung der Uni, wie in den USA oder auch in Paris, kommt für ihn nicht in Frage. Zumal er es ohnehin als unmöglich erachtet, sich auf derartige Vorkommnisse vorzubereiten und „mit einer Schablone auf die stets individuellen Bedrohungslagen“ zu reagieren.

Von Seiten der Studierenden gab es anschließend durchwachsenes Feedback – in Form von direkten Rückfragen, noch deutlicher aber in Form von Stellungnahmen im Chat. Warum wurde nicht bereits am Nachmittag eine Rundmail versendet, und sei es auch nur ein Verweis auf den Twitter-Account der Polizei? Warum gab es zunächst keine englischsprachigen Infos, sondern war die erste Mail am Montagabend dann ausschließlich auf Deutsch verfasst? Als Begründung verwies der Rektor erneut darauf, dass er sich strikt an die Auflagen der Polizei gehalten habe. Und erklärte, dass die fehlenden englischsprachigen Informationen der Hektik geschuldet waren. Man lasse immer einen native speaker die englischsprachigen Texte Korrektur lesen, was diesmal, zwischen Tür und Angel und auf dem Weg zu der abendlichen Pressekonferenz in Mannheim, jedoch nicht möglich war. „Dafür war, zwischen 17 und 18 Uhr, keine Zeit.“ Ergänzend merkte er an, dass er lieber eine rein deutschsprachige als gar keine Rundmail versenden wollte, auch ausländische Studierende etwas Deutsch sprechen können sollten, man sich in dieser Situation auch unter Studierenden gegenseitig helfen könnte und die Infos danach ja auch wieder auf Englisch kommuniziert wurden. Und Twitter ihm sowieso nicht zusagt.

Abseits von dieser Thematik – und mal abgesehen von seinem abschließenden Plädoyer für Auslandserfahrungen und 4EU+ – kamen vier Themen zur Sprache:

(i) die Gründung der Fakultät für Ingenieurwissenschaften, die der Rektor nicht als Konkurrenz zu den Technischen Universitäten verstanden wissen möchte. Voller Begeisterung über die ingenieurwissenschaftliche Problemlösungsfähigkeit verwies er aber auf die vielen Vorteile dieser Einrichtung, u.a. mit Blick auf die Exzellenzstrategie und die Möglichkeit, nun auch in Heidelberg einen Dr. ing. verleihen zu können: „Es ist einfach ein enormes Zukunftsfeld.“

(ii) das Zentrale Sprachlabor („ein Dauerbrenner“), das unlängst in heiSKILLS überführt wurde. Es habe keine Zukunft mehr gehabt, da es über Jahre Defizite angehäuft hätte. Dass mehr Sprachkurse kostenpflichtig sind, als dies früher der Fall war, verteidigte er: „Wir können aber nicht alles umsonst für die Studierenden finanzieren, das ist schlicht zu viel.“

(iii) die Nicht-Öffentlichkeit von Senat und Senatsprotokollen. Hierfür verwies er – in reichlich verkürzter Form, wie im Chat kritisch angemerkt wurde – auf die Vorgaben des Gesetzgebers und den Bedarf für einen geschützten Raum, in dem man sich manchmal auch vertraulich austauschen und reiben können müsste. Eine „Kultur der Intransparenz“ würde eher durch eine Öffnung entstehen, da sich Gruppen dann einfach vor der Sitzung abstimmen würden. Zumal man sich nun einmal in einer Konkurrenzsituation zu anderen Hochschulen befinde und daher nicht alles ausplaudern wolle: „Der Wettbewerb ist ziemlich hart.“

(iv) die Causa „Fauler Pelz“, in der sich der Rektor eindeutig auf Seiten der Stadt positionierte und sogar Worte des Dankes für deren Engagement äußerte. In diesem leerstehenden Gefängnis mitten in der Altstadt soll bekanntlich ein Uni-Gebäude entstehen, doch vor dem anvisierten Bau- und Umbau-Beginn im Jahr 2025 hat nun auch das Land (respektive: das Sozialministerium) Bedarf angemeldet und möchte die Anlage für rund elf Millionen Euro ertüchtigen, um darin psychisch kranke und suchtkranke Straftäter:innen unterzubringen. Für maximal drei Jahre, wie es offiziell heißt. Der Rektor bekundete „Misstrauen“ gegenüber dieser Verlautbarung – und hinterfragte, „auch als Staatsbürger“, ob es wirklich bei den kommunizierten Kosten bleiben wird. Und ob die Gelder des Landes an dieser Stelle tatsächlich richtig eingesetzt werden würden.


» Damit aber genug von TOP 4.1. Schließlich ist in dieser Sitzung noch reichlich anderes passiert, das ebenfalls berichtenswert erscheint. So etwa der Beschluss einer inhaltlichen Positionierung, die eine umfassende und verpflichtende Behandlung des Themenbereichs Schwangerschaftsabbruch in der Lehre des Medizinstudiums fordert und mit 27/0/4 Stimmen angenommen wurde.

» Auch eine Änderung der Aufwandsentschädigungsordnung – die zum 28. Februar in Kraft tritt – wurde mit 37/1/7 Stimmen angenommen. Das EDV-Referat erhält fortan in toto eine maximale monatliche Aufwandsentschädigung von bis zu 450 Euro (bislang: 250 Euro), wohingegen die Entschädigungsregelung des Finanz- und Haushaltsreferats u.a. so modifiziert wurde, dass die Gesamtsumme 500 Euro (bislang, im Falle einer Doppelbesetzung: 800 Euro) nicht übersteigt.

» Ein nötiges Quorum von zwei Drittel aller ordentlich stimmberechtigten StuRa-Mitglieder braucht es, um Satzungen und Ordnungen zu ändern – und siehe da: dank einer großangelegten Aufscheuch-Aktion bekam man in der 144. Sitzung des StuRa (endlich mal wieder) diese nötige Anzahl an Stimmen zusammen! Mit 50/0/3 Stimmen konnte so die Satzung der Studienfachschaft Computerlinguistik, mit 52/0/2 des Fachschaftsrats Jura, mit 51/0/2 der Studienfachschaft Japanologie und mit 51/0/2 der Studienfachschaft Mittellatein/ Mittelalterstudien geändert respektive neu gefasst werden. Auch der Zusammenschluss letzterer mit den Studierenden des Studiengangs „Cultural Heritage und Kulturgüterschutz“ zur „Fachschaft Mittelalterstudien und Cultural Heritage“ konnte mit 51/0/2 Stimmen in der Organisationssatzung verankert werden. Sehr zur Freude,  Erleichterung und vielleicht sogar Überraschung aller Beteiligten.

» Mit 24/0/3 Stimmen beschlossen: Die (abermalige) Verlängerung des Theaterflat-Probelaufs! Für den (aus den Rücklagen entnommenen) Betrag von 80.000 Euro läuft sie von April bis September 2022 weiter, ehe sie dann in eine institutionalisierte Fortführung im Stile des VRNnextbike-Semesterbeitragsanteils überführt wird. Oder eben auch nicht. Darüber wird die Studierendenschaft auf basisdemokratischer Ebene entscheiden, nämlich in Form einer Urabstimmung, die für Sommersemester 2022 geplant ist.

» Mit 24/0/0 Stimmen abgeschafft: Das Referat für Öffentlichkeitsarbeit, das sich leider mehr und mehr als eine anachronistische Institution herausstellte, in der kein:e Referent:in so wirklich glücklich werden konnte. Die hoheitlichen Aufgaben werden nun so verteilt, wie sie de facto auch vorher schon verteilt waren: an die Vorsitzenden, die Referatekonferenz und die beiden einschlägig beschäftigten Angestellten.

» Und schließlich: Am Sonntag (13.02.) findet in der Heidelberger Innenstadt ab 14 Uhr eine „Menschenkette mit Abstand und Masken für Solidarität“ statt. Der StuRa beschloss mit 25/0/2 Stimmen, diese Veranstaltung und die Ziele des Bündnisses „Heidelberg Solidarisch“ auch ganz offiziell zu unterstützen. Also macht mit und geht da hin!


Die Sitzungsunterlagen und Protokolle des StuRa finden sich stets hier.

Den Informellen Kurzbericht von der letzten StuRa-Sitzung findet ihr hier.

War das vielleicht schon die finale Sitzung des Semesters? Oder findet am kommenden Dienstag, den 15. Februar 2022 noch eine Sitzung statt? So ganz ist das momentan (Stand: Dienstag, kurz nach Mitternacht) noch nicht entschieden. Falls eine Sitzung stattfindet, werden wir das aber sicherlich noch zeitnah auf dieser Website und unseren sozialen Kanälen kommunizieren. In diesem Sinne: Bis bald – oder bis nächstes Semester!

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