Lehrerzimmer #10/20

Lehrerzimmer 10/2020 vom Freitag, den 13. November

Liebe Freund*innen des Lehrerzimmers,

wir hoffen, dass ihr alle gut ins Wintersemester gestartet seid und spannende Veranstaltungen ausgewählt habt. Wir für unseren Teil sind gut gestartet mit dem ersten AK-Lehramts-Treffen im WiSe am 7.11. 🙂

Da im SoSe viel passiert ist und wir im WiSe viel vorhaben, das wir euch vorstellen möchten, ist dieses Lehrerzimmer reichlich gefüllt!


Hier ist unser heutiges Programm:

  1. Rückblick auf das SoSe
  •    1.1 Akkreditierung
  •    1.2 Gespräch mit Lehrkräften
  •    1.3 landesweiter AK: uns auf fünf Kernforderungen geeinigt und an Ministerien verschickt
  1. Ausblick auf das WiSe
  •    2.1 Akkreditierung des M.Ed.
  •    2.2 Fachdidaktik
  •    2.3 landesweiter AK: Treffen mit Ministerium
  1. ein bisschen Werbung
  •    3.1 Teaching Assistent in den USA
  •    3.2 Studienteilnahme „Nature of Science“
  •    3.3 Studienteilnahme „Einstellung angehender Lehrkräfte zum Umgang mit SuS“
  •    3.4 Nebenjob: Testleiter*in für IQB-Bildungstrendstudie Hessen
  •    3.5 Online-Veranstaltung „Inklusionserfahrungen mit Bildungsfachkräften“ (16.11.)
  •    3.6 Online-Veranstaltung „Bildungswunder Finnland? Handlungskompetenz an finnischen Schulen“ (19.11.)
  1. WANTED: Studiengangswechsler*innen

1. Rückblick auf das SoSe

Im Folgenden erfahrt ihr, was uns im SoSe beschäftigt hat und wo wir uns eingebracht haben.

1.1 Der Master of Education ist akkreditiert

Die ersten Studierenden starteten im Wintersemester 18/19 in den Master of Education. Ziel der Uni war es, diese Studierenden aus einem akkreditierten Studiengang entlassen zu können. Mittlerweile, zwei Jahre später, pünktlich zu dem Zeitpunkt, zu dem die ersten ihr M.Ed.-Studium beenden, gilt der Studiengang nun für die nächsten acht Jahre als akkreditiert. Falls ihr euch nun wundert, was „Akkreditierung“ bedeutet, hier ein kleiner erklärender Exkurs:

Im Rahmen der Qualitätssicherung ist die Akkreditierung wie eine Art Gütesiegel, die die Qualität des Studienganges bezeugt. Das Verfahren ist an sich sehr komplex, zeitintensiv und involviert unterschiedliche Akteur*innen und Institutionen. In diesem Falle waren vorrangig Personen und Institutionen der Universität Heidelberg involviert, da sich die Uni selber akkreditieren darf.

Im Februar wurde es bezüglich der Akkreditierung besonders spannend: Es wurde eine Kommission aufgestellt, in der alle im M.Ed.-Studium involvierten Statusgruppen, u.a. die Prorektor*innen, Lehrende und Studierende der Uni und der PH, vertreten waren. Bei der eigentlichen Kommissionssitzung waren zudem Vertreter*innen unterschiedlicher Institutionen wie der HSE oder der Universitätsverwaltung anwesend. Gegenüber den Senatsbeauftragten für Qualitätsentwicklung (SBQE) galt es nun, den Studiengang vorzustellen und aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten. Dazu lagen zahlreiche Dokumente und Daten vor, auf Basis dessen die SBQE ihre (kritischen) Fragen stellten. Eine Besonderheit bei solchen Gesprächen ist, dass im letzten Teil des Gesprächs alle Statusgruppen bis auf die Studierenden den Raum verlassen und diese allein mit der Verwaltung und den SBQE in einem „geschützten Raum“ sprechen können.

Im Anschluss daran haben die SBQE einen Bericht zu dem Studiengang angefertigt und eine Empfehlung für die Akkreditierung ausgesprochen, die dann vom Rektorat beschlossen wurde. Doch nur weil der Studiengang nun akkreditiert wurde, bedeutet dies nicht, dass er perfekt ist – es gibt noch einiges zu tun. Deshalb wurden im Rahmen der Akkreditierung auch Auflagen ausgesprochen, die es innerhalb eines Jahres umzusetzen gilt. Mehr dazu erfahrt ihr unter 2.1.

1.2 Gespräch mit Lehrkräften

In den Anfängen der Corona-Pandemie gab es nicht nur in der Lehre an der Uni eine große Umstellung, sondern natürlich auch an den Schulen. Spannende Einblicke in die digitale Schule mit all ihren Anstrengungen, Nach-, aber auch Vorteilen konnten wir Mitte April gewinnen, bei einem Gespräch mit drei jungen Lehrkräften unterschiedlicher Schularten in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg.

Zunächst haben die Lehrkräfte von ihrem derzeitigen Alltag berichtet, dann gab es einen lockeren Austausch zwischen den Studierenden und den Lehrkräften. Interessant war für uns, dass Langeweile ein für die Schüler*innen sehr präsentes Thema ist. Ihnen fehlte der Austausch mit ihren Mitschüler*innen sehr. In dieser Zeit wurden die unterschiedlichen sozialen Hintergründe zwischen den Schüler*innen immer sichtbarer, auch weil es sehr stark auf die Ausstattung und die Unterstützung der Eltern ankam. Die Lehrkräfte haben berichtet, dass die Kooperation untereinander sehr unterschiedlich intensiv war. Von allen Lehrkräften wurden die schlechte Informationsweitergabe und das Timing von KMK und Kultusministerium als unbefriedigend beschrieben. Wir fanden diesen Einblick in den aktuellen Schulalltag super spannend und freuen uns auf eine Fortsetzung!

1.3 landesweiter AK Lehramt

Wir haben uns im SoSe weiterhin für eine Verbesserung des Lehramt-Studiengangs (Bachelor-Master) eingesetzt, wozu die Landesstudierendenvertretung im Mai 2019 einen Forderungskatalog verabschiedet hat.

Hier die Forderungen der Landesstudierendenvertretung zum Bachelor-Master-Lehramt in Kürze: Wir fordern für das Gymnasiallehramt mehr Praxis im Studium (Unterrichtspflicht bei den Schulpraktika, Verlegung des Praxissemesters in den Bachelor, Einführung eines weiteren Schulpraktikums). Daneben sollen mehr Erweiterungsfächer für den Master angeboten werden. Zusätzlich wollen wir einen Bachelor of Education und möchten mit einer Flexibilisierung der ECTS-Punkte mehr Flexibilität zwischen Hochschulen erreichen. Außerdem möchten wir, dass die Dauer des Grundschullehramts auf zehn Semester erhöht wird und die Lehrämter damit gleichgestellt sind. Und wir fordern eine Vernetzung zwischen verschiedenen Lehrformen und Schularten. Wir möchten auch, dass mehr Lehrkräfte an Hochschulen zu Forschungs- und Lehrzwecken arbeiten, um Praxisnähe zu garantieren. Daneben soll es Garantien für Masterplätze sowie für Referendariatsplätze geben und es soll eine bessere Gestaltung der Übergänge vom Studium zum Referendariat geschaffen werden. Auch einen Arbeitnehmer*innenschutz für nichtverbeamtete Lehrkräfte ist Bestandteil der Forderungen. Daneben sollen Inklusion sowie Diversität und Gleichstellung einen höheren Stellenwert erlangen. Auch wollen wir, dass das Lehramtsstudium jährlich landesweit evaluiert und eine landesweite Kommission für Innovation der Lehrer*innenausbildung gebildet wird. Zudem sollen Fahrtkosten für Praktika durch das MWK (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg) erstattet werden.


2. Ausblick

Mit folgenden Themen beschäftigen wir uns in nächster Zeit ausführlicher – und am liebsten mit euch! Ob allgemein oder nur punktuell: Wir freuen uns über eure Rückmeldungen und Anregungen!

2.1 Akkreditierung

Wie im vorherigen Abschnitt bereits berichtet, ist der M.Ed.-Studiengang nun akkreditiert – doch die Akkreditierung erfolgte unter einigen Auflagen, die es nun innerhalb eines Jahres zu erfüllen gilt. Diese reichen von relativ wenig komplexen Änderungen, z.B. Anpassungen in den Modulhandbüchern, Prüfungs- und Zulassungsordnungen, bis zu komplexen Vorhaben, z.B. dem Einrichten eines Zeitfensters für einen Auslandsaufenthalt in diesem streng getakteten M.Ed. Diese und weitere Punkte werden nun angegangen. Dabei wird unter anderem auch die AG Master in die Diskussionen einbezogen. Der AK Lehramt wird sich an geeigneter Stelle einbringen (bspw. bezüglich Auslandsmobilität) und sich für studentische Interessen einsetzen.

2.2 Fachdidaktik

In den kommenden Wochen wollen wir uns auch verstärkt der Fachdidaktik widmen. Dazu sind wir einerseits im Austausch mit der HSE und heiQuality, um Items für Fragebögen zu entwickeln, die für Fachdidaktikveranstaltungen geeignet sind. Was eine gute Fachdidaktikveranstaltung ausmacht, wird leider von den allgemeinen Fragebögen meist nicht erfasst. Spezielle Fachdidaktikfragebögen können hoffentlich die Evaluation von Veranstaltungen und dadurch auch das Lehrangebot insgesamt verbessern.

Andererseits beschäftigen uns gerade auch ganz besonders die fachdidaktischen Begleitveranstaltungen zum SPS. Wir haben gehört und auch selbst erlebt, dass (im zugegebenermaßen erst zweiten Durchgang) sowohl die Organisation und Kommunikation als auch in einigen Fächern die Inhalte der Veranstaltungen völlig unzufriedenstellend waren. Aktuell planen wir, wie wir im möglichst gesamten Jahrgang nach dem SPS detaillierte Rückmeldungen einholen können, um diese gesammelt an die verantwortlichen Stellen zu tragen und hoffentlich für die kommenden Jahrgänge einiges zu verbessern.

Wenn ihr die Fachdidaktik an der Uni Heidelberg verbessern wollt und Vorstellungen und Ideen habt, was gute Fachdidaktik ausmacht und mit welchen Items man das überprüfen kann, schreibt uns! Wir würden uns sehr über Unterstützung freuen!

2.3 landesweiter AK Lehramt

In Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Rektorenkonferenzen hinsichtlich unserer Positionierung zum Bachelor-Master-Lehramt haben wir Kernforderungen festgelegt, bei denen wir Unterstützung seitens der Rektorenkonferenzen der entsprechenden Hochschularten finden konnten.

Demzufolge ist Ende diesen Monat ein Treffen mit Herrn Kilb vom MWK vereinbart. Mit dabei sind Studierende der Universitäten Konstanz und Heidelberg, der PH Heidelberg, der HMDK Stuttgart und der Hochschule Mannheim sowie ein Sprecher der Landesstudierendenvertretung.


3. Ein bisschen Werbung

Folgende Bitten um Weiterleitung haben uns erreicht – vielleicht ist ja das ein oder andere für euch dabei!

3.1 Teaching Assistent in den USA

Unterrichtspraxis bekommen, und das auch noch in einem (wie die letzten Wochen gezeigt haben) unglaublich spannenden Land? Das geht – und wird wirklich gut finanziert! Unter diesem Link könnt ihr euch fünf verschiedene Stellenangebote für ein Jahr in den USA (2021/22) als Teaching Assistent oder Cultural Ambassador anschauen.

3.2 Studienteilnahme „Nature of Science“

In einer Doktorarbeit an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg forscht Laura Arndt zur Beschaffenheit des Konstruktes von „Nature of Science“, einem Konzept der Naturwissenschaftlichen Fachdidaktiken, zur Verbesserung der universitären Lehrer*innenausbildung. Dafür hat sie einen neuen Vignettentest entwickelt, der nun erprobt werden soll. (Der Test ist KEIN Leistungstest und soll lediglich Rückschlüsse zur Validität des Tests und abschließend Hinweise zum Nature of Science-Konstrukt liefern.) Um zu prüfen, ob der Test tatsächlich ein naturwissenschaftsdidaktisches Konzept abfragt, sollen Lehramtsstudierende MIT UND OHNE Naturwissenschaftsbezug teilnehmen. Der Test kann digital bearbeitet werden unter:

Die Bearbeitung ist selbstverständlich freiwillig, die Daten werden anonymisiert und nicht weitergegeben. Die Bearbeitungsdauer beläuft sich auf ca. 30 Minuten.

Laura Arndt würde sich sehr über zahlreiche Rückmeldungen freuen. Rückfragen leiten wir gerne an sie weiter. Vielen Dank für eure Unterstützung!

3.3 Studienteilnahme „Einstellung angehender Lehrkräfte zum Umgang mit SuS“

Im Rahmen eines Promotionsprojekts im Fachbereich Pädagogische Psychologie (Uni Halle-Wittenberg) untersucht Nadja Teistler die Einstellungen angehender Lehrpersonen zum Umgang mit Schüler*innen. Dafür sucht sie bundesweit Studienteilnehmer*innen für ihre Befragung (ca. 15-20 Minuten).

Fragen oder Anregungen gerne an: nadja.teistler@paedagogik.uni-halle.de

3.4 Nebenjob: Testleiter*in für IQB-Bildungstrendstudie Hessen

Für den landesweit durchgeführten IQB-Bildungstrend 2021 in der Primarstufe sucht das Land Hessen noch dringend unter den Studierenden Testleiter*innen für den Zeitraum April-Juni. Dafür wird ein Zertifikat ausgestellt.

Dazu muss eine Testleiter*innenschulung absolviert werden, die online stattfinden und ca. drei Stunden dauern wird (genauer Termin Februar/März steht noch nicht fest). Die Testungen in den Schulen (mind. zwei, gerne noch mehr) finden an zwei Vormittagen an einer Schule (4. Klasse), die Sie testen möchten, statt. Fahrtkosten ab dem 21. Kilometer werden erstattet. Das Honorar je Testleitung beträgt 80€.

Wenn ihr Interesse an Zertifikat, Geld und spannenden Erfahrungen mit Bildungsstudien habt, meldet euch für weitere Informationen/Bewerbung gerne unter: bildungstrend.la@kultus.hessen.de.

3.5 Online-Veranstaltung „Inklusionserfahrungen mit Bildungsfachkräften“

Die HSE und das IBW laden am 16.11.20 von 11.15 Uhr bis 12.45 Uhr zu einem Gastvortrag ein, in dem Bildungsfachkräfte des Annelie-Wellensiek-Zentrum (AWZ) über inklusive Bildung sprechen werden. Dabei werden Einblicke in die Lebensrealität samt In- und Exklusionserfahrungen von Menschen mit Behinderung im Zentrum stehen.

Falls ihr an dem Vortrag teilnehmen wollt, meldet euch bitte mit einer kurzen Mail bei Dr. Katarina Batarilo-Henschen an: batarilo-henschen@ibw.uni-heidelberg.de

3.6 Online-DAAD-Themennachmittag zum Thema „Bildungswunder Finnland? Handlungskompetenz an finnischen Schulen“

Am 19.11.20 findet von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr ein Online-Workshop der DAAD-Themennachmittagsreihe „Internationale Bildungssysteme im Vergleich“ statt. Der Fokus liegt dieses Mal auf Finnland und seiner Schulpraxis. Der Workshop besteht im Groben aus zwei Teilen:  Zu Beginn soll es einen generellen Einblick in das finnische Schulsystem geben. Dabei soll die Handlungskompetenz von Lehrer*innen und Schüler*innen im Vordergrund stehen und diskutiert werden. Im zweiten Teil soll es vorrangig um das Thema Auslandsmobilität gehen. Hier haben Studierende die Möglichkeit, Fragen zum Thema Auslandsaufenthalt zu stellen. Der Workshop wird sowohl von Dozierenden als auch von Studierenden, welche einen Auslandsaufenthalt in Finnland absolviert und vor Ort schulpraktische Erfahrungen gesammelt haben, durchgeführt.


4. WANTED: Studiengangswechsler*innen

Wir hatten in letzter Zeit Kontakt mit einer Studiengangswechslerin (in dem Fall von Fachbachelor zu Staatsexamen zu Master of Education). Man hat dabei wieder mal gesehen, dass es zwar prinzipiell möglich – aber mit vielen, teils großen Hürden verbunden ist, bis man letztendlich sein Studienziel erreichen kann. Es wäre schön, wenn wir dazu einen Austausch anbieten könnten. Also: Wenn ihr selbst den Studiengang wechseln wollt, zumindest darüber nachdenkt oder jemanden kennt, der*die jemanden kennt etc. …: Meldet euch bei uns (lehramt@stura.uni-heidelberg.de), wir vernetzen euch gerne untereinander!

 

Viele Grüße und bleibt gesund!

Felicitas, Henrike, Jennifer, Kirsten, Marie, Simone, Tabea

vom AK Lehramt

 

 

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