In den Abendstunden des 17. Mai 1933 wurden in Heidelberg (mal wieder) Bücher verbrannt. Im Zuge der „Aktion wider den undeutschen Geist“ hatten vor allem Studierende Privatbestände und öffentliche Bibliotheken durchforstet, Werke verfemter Autor:innen herausgegriffen und diese im Rahmen jener „öffentlichen Verbrennung von antivölkischen Propagandaschriften und der jüdisch-marxistischen Zersetzungsliteratur“ auf dem Universitätsplatz den Flammen übergeben. Seit 2011 erinnert eine Gedenktafel an diese Tat. Wir hatten vor wenigen Jahren schon einmal kurz daran erinnert.
„Was einmal gedruckt ist, gehört der ganzen Welt auf ewige Zeiten. Niemand hat das Recht, es zu vertilgen“ – dieses Bonmot von Gotthold Ephraim Lessing ziert nicht nur die Gedenktafel, sondern wird am Germanistischen Seminar besonders in Ehren gehalten. Dort hat man den 17. Mai zum „Tag des Phönix“ umgewidmet, an dem das Buch und die mit ihm verwandten Medien als Garanten der freien Rede gefeiert werden. So auch wieder am morgigen Dienstag.
Ab 13 Uhr wird es im Garten der Germanistik eine kleine Gedenkstunde geben, bei der eine weitere Gedenkplatte enthüllt werden wird. Zudem wird es einen Vortrag, studentische Lesungen und einen Auftritt von Toni–L geben. Interessierte, gerade auch Studierende, sind herzlich dazu eingeladen!