» Manöverkritik in Sachen Medienstrategie
Die Nachricht von den schrecklichen Ereignissen im Neuenheimer Feld hatte sich gerade erst verbreitet, da stand das Telefon im StuRa-Büro nicht mehr still. Auch via E-Mail und Social Media erreichten die Studierendenvertretung zahllose Anfragen; viele davon von regionalen, bundesweiten und sogar internationalen Medien. Ad hoc musste daher eine Medienstrategie entwickelt werden, welche in der RefKonf am Dienstag rekapituliert und evaluiert wurde. Vereinfacht gesagt versuchte die VS, mit einer dezidiert proaktiven Strategie das mediale Bedürfnis nach studentischen Stellungnahmen so weit wie möglich zu befriedigen, um weniger geübte Studierende abzuschirmen – aber irgendwie zugleich die Anfragen so zu koordinieren, dass unmittelbar Betroffene sich ausgewählten Medienvertreter:innen gegenüber öffnen konnten, insofern sie das wollten. Fazit: Alles in allem ist dieser Spagat erstaunlich gut gelungen (wenn man das angesichts der Umstände so sagen kann).
» Informationen zur Informationspolitik der Uni
Weitaus weniger positives Feedback erreichte die Studierendenvertretung, was die Informationspolitik der Uni angeht. Gerade nicht-deutschsprachige Studierende fühlten sich ungenügend informiert und im Stich gelassen. Zwar wird diesbezüglich fraglos noch Aufarbeitung nötig sein, um alle Unklarheiten auszuräumen und Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren (u.a., wenn der Rektor am Dienstag turnusgemäß den StuRa besucht). Als Zwischenergebnis aus den ersten Gesprächen mit Rektorat und Polizei lässt sich allerdings vermelden, dass die Sicherheitsbehörden dabei ein entscheidendes Wort mitsprachen. Auch gegenüber dem Ruprecht wurde diese Einflussnahme und die verordnete Funkstille bestätigt (siehe Titelgeschichte der aktuelle Ausgabe).
» Generalbeschluss für die Gedenkbemühungen
Eine entscheidende Frage, die sich nach der (zentral organisierten) Gedenkfeier am letzten Montag noch stellte: Wie – als Studierendenvertretung – nun weiter verfahren? In der RefKonf war man unisono der Meinung, in Sachen Gedenk- und Erinnerungskultur den unmittelbar Betroffenen (also Fachschaft wie Studierende) maximale Gestaltungsfreiheit überlassen zu wollen. Zu diesem Zweck wurde ein Generalbeschluss in Höhe von 10.000 Euro, der auch noch in der nächsten StuRa-Sitzung vorgestellt werden wird, in erste Lesung gegeben. Dieser hätte natürlich nicht zur Folge, dass Einzelpersonen willkürlich darüber verfügen können und das Geld einfach so ausgegeben werden wird. Er würde aber Beschlussverfahren beschleunigen und es auf diese Weise einfacher machen, dem Gedenken den Rahmen zu geben, den es verdient.
→ Ihr wollt noch mehr wissen? Detailliertere Infos findet ihr stets in den jeweiligen Sitzungsunterlagen respektive dem offiziellen Protokoll.