Es kündigt sich Ungemach an: Infolge einer Denkschrift des Landesrechnungshofs hat nun auch der Ausschuss für Finanzen des baden-württembergischen Landtags die Beschlussempfehlung abgegeben, “eine Erhöhung der Studiengebühren für internationale Studierende um mindestens 10 Prozent zu prüfen”.¹ Die Landesrektorenkonferenz hat diesem Vorstoß leider nicht großartig widersprochen, und das Wissenschaftsministerium unter Theresia „Campusmaut“ Bauer sowieso nicht². Schon zum Wintersemester 2022/23 könnte es so weit sein.
Wir dagegen sind entschieden anderer Meinung. Wie auch der Bundesverband ausländischer Studierender (BAS) und das Aktionsbündnis gegen Bildungs- und Studiengebühren (ABS) fordern wir die Landesregierung stattdessen zu einem Umdenken und zur sofortigen Abschaffung der Studiengebühren gegen ausländische Studierende auf.³ Statistische Auswertungen zeigen schließlich, wovor schon 2017 gewarnt wurde: Dass sich die Einführung nicht rechnen wird und die Studierendenzahlen einbrechen werden.⁴
Warum das so ist, ist wirklich nicht schwer zu verstehen: Alle anderen Bundesländer erheben keine Gebühren und nehmen internationale Studierende mit offenen Armen auf. Nur Baden-Württemberg hat ein etwas sonderbares Verständnis von Willkommenskultur und knöpft ihnen 3000 Euro ab – pro Jahr. Ein Problem, das man nicht dadurch löst, indem man alles nur noch schlimmer macht…
[1] https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/0000/17_0922.pdf
[2] https://www.landtag-bw.de/files/live/sites/LTBW/files/dokumente/WP17/Drucksachen/0000/17_0322_D.pdf
[3] https://bas-ev.de/gruen-regiertes-baden-wuerttemberg-plant-studiengebuehrenerhoehung-gegen-auslaendische-studierende/
[4] https://www.fzs.de/2021/02/16/aktionsbuendnis-gegen-bildungs-und-studiengebuehren-veroeffentlicht-zahlen-zum-rueckgang-der-internationalen-studierenden-in-baden-wuerttemberg/