Was waren die zentralen Themen, die eure Studierendenvertretung beschäftigt haben? Was haben wir gemeinsam geleistet und vorangebracht? Wir blicken zurück auf ein spezielles 2020. Begebt euch mit uns auf einen finalen Streifzug durch die letzten zwölf Monate – und wer weiß: Vielleicht ist ja sogar das ein oder andere Detail dabei, das ihr bislang nur am Rande mitbekommen habt.
COVID-19
Natürlich hat das Virus bei der Studierendenvertretung einiges durcheinander gewirbelt, doch wir haben uns den Herausforderungen gestellt – hier eine Auflistung, wie:
• Unterstützung der #nichtsemester-Petition
• 37 unregelmäßige CoViD-19 Updates im Laufe des Jahres
• fortlaufend aktualisiertes Corona-FAQ zum Sommer- sowie zum laufenden Wintersemester
• Mitarbeit an der Ergänzenden Prüfungsordnung für die Universität Heidelberg
• Erhöhung des Etats für die Zuschussvergabe in Härtefällen (“Notlagenstipendium“)
• Übersicht zu Öffnungszeiten von Bibliotheken
• Unterstützung von Studierenden mit Hardware für das Studium von zu Hause
Das Jahr 2020 war bestimmt durch die Pandemie – doch es gab auch andere Themen:
Flaggschiffprojekte in Sachen (Hochschul-)Politik
14 öffentliche Sitzungen des StuRa und 25 öffentliche Sitzungen (inkl. Sondersitzungen) der RefKonf
Alle unserer Projekte haben eines gemeinsam: Sie mussten erst den Studierendenrat bzw. die Referatekonferenz passieren, um die nötige Legitimation seitens der Verfassten Studierendenschaft zu erhalten. Seit Beginn der Pandemie tagen beide Organe per Videokonferenz und stimmen per Open Slides bzw. Umlaufverfahren ab.
1. Digitale StuRa-Wahlen
Vom 06. bis 14. Juli diesen Jahres fanden die StuRa-Wahlen statt – jedoch im Gegensatz zu den vorherigen Jahren nicht in Wahlkabinen, verteilt auf die Heidelberger und den Mannheimer Campus, sondern online – unser Wahlausschuss hat dafür gemeinsam mit dem EDV-Team hart gearbeitet, sodass alles sicher und einfach über die Bühne gehen konnte – mit Erfolg: 19,4% Wahlbeteiligung können sich sehen lassen!
Einführung der Theaterflatrate für Studis
Lange haben Engagierte aus der VS mit dem Heidelberger Theater verhandelt, Kampagnen entworfen und es zum Wintersemester 2020/21 endlich umgesetzt: Mit dem Studierendenausweis können alle Heidelberger Studis kostenlos Theatervorführungen, Konzerte und andere Veranstaltungen besuchen!
Leider muss der Probelauf der Theaterflatrate gerade pandemiebedingt aussetzen; wir freuen uns jedoch darauf, nächstes Jahr das Angebot nutzen zu können und zu verbreiten! Weitere Infos hier: test.stura.uni-heidelberg.de/angebote/theaterflatrate/
Engagier-Dich-Tage im Wintersemester als digitaler Ersatz für die Erstimesse
In diesem Semester musste die traditionelle Studienauftaktmesse – auf der sich Hochschulgruppen und studentische Initiativen den Erstsemestern vorstellen und sie zur Mitarbeit einladen können – leider abgesagt werden. Unser Ersti-AK veranstaltete als Ersatz eine virtuelle Erstimesse an insgesamt acht Abenden im November.
Heidelberger Studierendenvertreter*innen in Land und Bund
Pandemiebedingt lag dieses Jahr endlich auch mal ein politischer Fokus auf der Hochschulpolitik – sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene mussten wichtige Entscheidungen zur Digitalisierung, Studifinanzierung und Landeshochschulgesetzen getroffen werden. Gemeinsam mit der Landesstudierendenvertretung haben wir uns in den Gesetzgebungsprozess zur LHG-Novelle eingebracht und diesen kritisch durch Demonstrationen und Aktionen begleitet.
Über die LaStuVe und den fzs haben wir uns mit anderen Studierendenvertreter*innen vernetzt und zu Themen wie Prüfungsverfahren, BAföG-Regelungen und COVID-19 ausgetauscht.
Beteiligung am Start der 4EU+-Universitätsallianz
Leider waren Auslandsreisen und Austauschprogramme dieses Jahr stark eingeschränkt – trotzdem waren wir auf internationalem Parkett z.B. bei den „4EU+“-Konferenzen vertreten.
Unterstützung studentischer Projekte
Auch studentische Gruppen und Initiativen haben viel auf die Beine gestellt im vergangenen Jahr – die VS hat viele davon unterstützt:
• durch den Aufbau einer eigenen Videokonferenzinfrastruktur für studentische Gruppen
• durch Veranstaltungstechnik für Kundgebungen
• durch Werbung auf den social media-Kanälen
• durch Übernahme von Kosten
Öffentlichkeits- und Informationsarbeit, Newsletter
Transparenz ist der VS ein Anliegen, daher informieren Fachschaften, Referate, Ausschüsse, andere Amtsinhaber*innen und Arbeitskreise intensiv über ihre Aktivitäten und aktuelle Entwicklungen in ihrem Tätigkeitsbereich, beispielsweise über Newsletter. Dies erleichtert Interessierten auch den Einstieg in ein Engagement bei der Verfassten Studierendenschaft. Trotz Corona haben es die vielen Aktiven der VS gemeinsam durch öffentliche Online-Sitzungen, Newsletter, Berichte, Informationen auf der Website und in den Sozialen Medien der VS geschafft, bei den Studierenden präsent zu sein, zu informieren und als Anlaufstelle wahrgenommen zu werden. Die Mails an alle Studierenden zum Beispiel stießen durchweg auf positive Resonanz und motivierten einzelne Kommiliton*innen, sich in ihrer Fachschaft oder auf zentraler Ebene in AKs oder Referaten zu engagieren.
Hier eine Liste von Aktivitäten in diesem Bereich:
• Informationsmails an alle Studierenden im Sommer– und im Wintersemester
• Mail an alle Erstsemester im Wintersemester
• 9 Wahlinfo-Newsletter im Sommersemester und bisher 2 Wahlinfo-Newsletter im Wintersemester an Gruppen und Fachschaften
• 3 Mails an alle Wahlberechtigten mit Informationen zur Wahl im Sommersemester
• 11 Lehrerzimmer (Newsletter) mit aktuellen Informationen zum Lehramtsstudium
• 9 Kalenderblätter (Newsletter) mit aktuellen Infos zu Ökologie und Nachhaltigkeit
• Offener Brief an die Politik
• Beantwortung von Medien- und Presseanfragen zur Situation der Studierenden, sowohl regional als auch national (z.B. Mannheimer Morgen, SWR, RNZ, taz)
• Pressearbeit zu Themen wie Coronafonds, antisemitische (Gewalt)taten der Normannia, Nicht-Semester, LHG-Novelle etc.
• Vorstellung zahlreicher Referate auf Facebook, Instagram sowie auf der Website der VS
• Berichte der Referate und Arbeitskreise im StuRa und in der RefKonf, nachlesbar in den jeweiligen Protokollen und/oder den neu geschaffenen Berichtesammlungen
• Berichte aus StuRa, RefKonf, Referaten und Arbeitskreisen in den sozialen Kanälen
• Überarbeitung bzw. Aktualisierung von gedruckten Infomaterialien wie Semesterplaner und VS-Vorstellungsflyer
• Überarbeitung bzw. Aktualisierung von Online-Informationen wie Wahl– oder Finanzinfos, Gremieninfo, Merkblätter für neu gewählte Gremienmitglieder und Interessierte, Fachschaftenüberblick, Tipps für Hochschulgruppen, Infos zu Gremien etc.
• Öffentliche Online-Sitzungen von StuRa, RefKonf, Wahlausschuss, Schlichtungskommission
• Öffentliche Online-Treffen von Arbeitskreisen und Arbeitsgruppen
• Online-Sprechstunden vom Finanz-, Gremien-, Wahl- und EDV-Team
• 6 Online-Gremienschulungen im Wintersemester für Interessierte und Mitglieder von VS- und Unigremien
• Mehrere Online-Vernetzungstreffen im Sommersemester für alle Fachschaften zu aktuellen Corona-Fragen
• Online-Umfrage unter allen Studierenden
• 8 Virtuelle Engagier-Dich-Tage, auf denen sich so gut wie alle studentischen Gruppen vorstellen konnten
• neue Übersicht mit Informationen zum Mitmachen in der VS/Kandidatur für vakante Ämter
Service
Der wichtigste Service der VS sind ihre Informations- und Beratungsangebote, welche sehr rasch weitgehend von Präsenz- auf Online-Angebote umgestellt wurden. Vier spezielle Bereiche sollen hier erwähnt werden:
Ausleihe
Die Ausleihe wurde weiter ausgebaut, verbrauchte Ausstattung ersetzt, die Ausleihe trotz CoViD im Rahmen des Möglichen weiter ermöglicht. Insbesondere konnten Studierende temporär schnell und unbürokratisch mit Geräten fürs digitale Studium unterstützt werden, wenn ihre eigenen Geräte kaputt waren. Außerdem konnten Demonstrationen und Kundgebungen durch ein erweitertes Sortiment an Veranstaltungstechnik technisch unterstützt werden, das vom EDV-Team gewartet wird.
Räume der VS
• Die Schließung des StuRa-Büros wurde für die Durchführung anstehender Renovierungen, Reparaturen und Ersatzbeschaffungen genutzt.
• Zusammen mit der Univerwaltung haben die Planungen für den Umzug in ein neues Gebäude begonnen.
• Die Räume wurden mit Desinfektionsmitteln, Raumluftfiltern etc. ausgestattet, um sie so gut wie möglich nutzen zu können.
• Es wurden zusätzliche Räume für Treffen akquiriert, damit, sobald der Lockdown aufgehoben wird, Treffen mit mehr Abstand stattfinden können
• Es wurde ein neuer Raum für das Drehen von Videos eingerichtet, den wir nach Verhandlungen mit der Uni zugewiesen bekommen haben.
• Bei einer Brandschau wurden unsere Räume für brandschutztechnisch sicher erklärt.
EDV
Da unsere Räume aktuell nicht für Gruppen genutzt werden können, stellen wir seit Corona virtuelle Räume über StuRakonf zur Verfügung. Wie bisher können FSen und Gruppen sich darüber hinaus Listen oder E-Mail-Accounts einrichten lassen.
Rechtsberatung
88 Studierenden konnten im Rahmen der StuRa-Rechtsberatung in Kooperation mit dem Mieterverein und dem Anwaltsverein Heidelberg beraten werden, am häufigsten waren Fälle zum Mietrecht (36) und Hochschul- und Prüfungsrecht (23). Die Rechtsberatung wurde vom AK Rechtsberatung auf ein digitales Format umgestellt.
Finanzen
Das Finanzteam musste reguläre Präsenz-Sprechstunden einstellen und auf weitgehend kontaktloses Arbeiten umstellen. Anfallende Arbeiten wie der Jahresabschluss 2019 konnten jedoch – oft etwas verlangsamt – erledigt werden. Mit fast 1200 Überweisungen wurde – wenig überraschend – deutlich weniger überwiesen als in den Vorjahren.
Satzungen und Ordnungen
Zahlreiche Satzungen und Ordnungen wurden – oft mehrfach und in kürzestmöglicher Zeit – an die neue Situation angepasst oder neu beschlossen, um die Arbeitsfähigkeit der VS zu gewährleisten.
Referate
Alle Referate beteiligen sich über das Engagement zu ihren Arbeitsschwerpunkten hinaus an der Information der Studierenden und der Bewältigung der allgemeinen Aufgaben der VS durch Beantwortung von Anfragen, Briefen und Mails, dem Ausformulieren von Stellungnahmen und Pressemitteilungen und der Erledigung anfallender Arbeiten unbesetzter Referate.
Ob die Organisation von Demonstrationen durch das Antirassismusreferat, NextBike-Verhandlungen durch die Verkehrsreferent*innen oder Tipps zu Sport und Bewegung im Online-Semester; unsere Referate setzen unterschiedliche Schwerpunkte und gestalten somit die VS aktiv mit.
Arbeitskreise
Arbeitskreise wie die AG LHG-Novelle, der AK Mensa, die AGs Nextbike und Semesterticket oder die AG Masterplan INF übernehmen inhaltliche Arbeit in den Kernbereichen der VS, unterstützen die Referate und beteiligen sich an der allgemeinen Informations- & Öffentlichkeitsarbeit. Darüber hinaus ermöglichen sie Interessierten ohne formale Hürden die Mitwirkung bei der Vorbereitung von StuRa-Positionierungen, die dann von den Referaten umgesetzt werden.
Auch in Service-Bereichen wie bei den Engagier-Dich-Tagen, der Rechtsberatung, bei den Fachratswahlen oder der Pflege der Übersicht über alle Hochschulgruppen im Dschungelbuch beteiligen sich Arbeitskreise.
Für das Corona-Jahr sollen hier vor allem auf den AK LeLe und den AK Lehramt hingewiesen werden, die im Bereich Lehre und Lernen Positionen für die VS erarbeitet haben, sowie auf den AK 4EU+, durch dessen Unterstützung sich die VS im vergangenen Jahr aktiv am Entstehungsprozess der 4EU+-Universitätsallianz beteiligen konnte.
AK Lehramt
• Mitarbeit im landesweiten AK Lehramt; ein wichtiges Thema war die Bezahlung auch für Referendar*innen, die ihre Master-Arbeit schon abgegeben haben und jetzt im Referendariat “auf Probe” sind, bis die Note vorliegt.
• Gespräche mit Heidelberg School of Education (HSE) und Prorektorat für Lehre zu anstehenden Problemen; ein Thema war die Verschiebung der eng gesetzten Fristen zur Rückmeldung zum 1. Staatsexamen und die Verschiebung der Fristen zur Noteneinreichung
AK Lele
• Erarbeitung der Stellungnahmen zur Systemakkreditierung
• Durchführung eines Workshops zu Prüfungsordnungen
• Vernetzungstreffen für Fachschaften zu aktuellen Herausforderungen durch Corona
• Durchführung und Auswertung der StuRa-Corona-Umfrage
• Vorbereitung der VS-Mails an die Studierenden
• ständige Treffen mit der Prorektorin für Lehre zu aktuellen Problemen und Austausch über die Corona-Lage
Ausschüsse und Kommissionen
Vier Kommissionen – der Wahlausschuss, die Schlichtungskommission, die Qualitätssicherungsmittelkommission und die Härtefallkommission – übernehmen, wie ihr Name schon verrät, wichtige Aufgaben in der Verfassten Studierendenschaft. Hier sollen zwei hervorgehoben werden, der Wahlausschuss und die Härtefallkommission. Die Härtefallkommission bewilligte 2020 insgesamt 70.496,25 Euro (im Vergleich: 2019 waren es 25.555,35 Euro) – das dahinter stehende große Mehraufkommen an Anträgen musste in Online-Sitzungen bearbeitet werden, da schon bald Präsenzsitzungen nicht mehr durchführbar waren. Auch der Wahlausschuss musste sich dieser Frage stellen. Als die Entscheidung gegen die Präsenz gefallen war, organisierte er die erste Online-Wahl an der Uni Heidelberg mit der bisher höchsten Wahlbeteiligung in der (allerdings kurzen) Geschichte der VS.
Und die Fachschaften?
Die waren selbstverständlich auch nicht untätig:
• Nach einer Umstellungsphase tagten die Fachschaften per Videokonferenz und konnten so Sitzungen oder Besprechungen durchführen oder Beratungsangebote wie den Verleih von Prüfungsberichten oder dergleichen aufrechterhalten und waren für die Studierenden “direkt” erreichbar. Viele Fachschaften beteiligten sich in ihren Fächern sehr intensiv an der Bewältigung der durch die Pandemie ausgelösten Probleme.
• Durch anaologe, virtuelle, hybride und vor allem kreative Ersti-Einführungen wurde den Neuimmatrikulierten der Einstieg erleichtert – trotz Corona
• Erfolgreiche Fusion der Fachschaften Slavistik und Osteuropastudien zur neuen Fachschaft Slavistik/Osteuropastudien
• Einige Fachschaften haben eigene Umfragen zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie in ihren Fächern durchgeführt
• Für anstehende Wahlen zu Fachschaftsräten oder für Fachschaftsplätze im StuRa konnten Kandidat*innen gewonnen werden.
2020 war ein spezielles Jahr und hat auch die VS vor einige Herausforderungen gestellt – rückblickend können wir jedoch sagen, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben und wir hochschulpolitisch viel erreichen konnten. Wir hoffen, euch im neuen Jahr bald wieder auf Demos, in Sitzungen und Vorlesungen zu sehen und sobald wie möglich zum normalen Uni-Alltag zurückkehren zu können!