Blaue Räder an Metallständern, 2,45€ pro Semester: Hier einige Hintergründe zum Thema VRNnextbike (samt der Einladung, mitzumachen!).
» Worum geht es?
Die Verfasste Studierendenschaft hat zum Wintersemester 2018/19 einen Vertrag mit der nextbike GmbH abgeschlossen. Dieser Fahrradverleih-Anbieter ist mittlerweile weltweit und in über 200 Städten aktiv. In unserer Region kooperiert er mit dem Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN), daher heißt das Angebot hier „VRNnextbike“.
Das auf drei Jahre angelegte Vertragsverhältnis zwischen Studierendenschaft und nextbike wurde damals nicht von oben herab diktiert, sondern basisdemokratisch beschlossen: Im Rahmen einer Urabstimmung haben sich die Studierenden – nach einer dreimonatigen Testphase – mit 67,27 % aller Stimmen dafür ausgesprochen. Alle Studierenden zahlen seither mit ihrem Semesterbeitrag jeweils einen kleinen Pauschalbeitrag, der seit dem vergangenen Wintersemester 2,45 Euro beträgt. Dafür können sie die blauen Leihräder der nextbike GmbH 30 Minuten am Stück zusatzkostenfrei nutzen, nachdem sie sich einmalig registriert und das entsprechende Leihrad via App, Hotline oder Terminal entliehen haben.
» Lohnt sich das?
Das ist die Frage, die wir uns gerade stellen. Unsere grundsätzliche Affinität zum Fahrrad ist das eine. Die wiederholt vorgebrachten (und auch in StuRa-Sitzungen thematisierten) Beschwerden über die Qualität des Angebots und die geringen Nutzungszahlen sind dagegen das andere. Ein paar Fakten:
◦ Seit Beginn der Testphase im Mai 2018 haben sich 4730 Studierende registriert. Die Anzahl der Registrierungen wuchs bis April 2020 stetig, verlangsamte sich mit Beginn der Corona-Pandemie aber und stagniert seit Mai 2020 völlig (was in der Grafik leider nicht zu sehen ist).
◦ Im Sommersemester 2018 waren 27.442 Studierende an der Universität Heidelberg immatrikuliert. In den folgenden Semestern kamen nach Angaben der Uni jeweils 5872, 1142, 5613, 786 sowie circa 5000 Neu- und Erstimmatrikulierte dazu. Bedeutet also: Mehr als 45.000 Studierende hatten seither die Chance, sich zu registrieren und die Mieträder kostenlos zu nutzen. Dieses Angebot hat insgesamt aber nur jede*r zehnte Studierende wahrgenommen.
◦ Im Juli 2019 haben Studierende der Universität Heidelberg fast 15000-mal ein Nextbike ausgeliehen. Das ist der Höchststand bis jetzt. 2019 ist mit durchschnittlich 7368 Ausleihen pro Monat (2018: 3468 / 2020: 4089) und circa 88.000 Ausleihen insgesamt auch so etwas wie das bisherige Rekordjahr. (Mit absoluter Sicherheit können wir das aber nicht sagen: Was das Jahr 2020 angeht, liegen uns diesbezüglich leider nur Daten bis einschließlich April vor. Und ja, das war eigentlich anders vereinbart.)
◦ Eine Ausleihe für 30 Minuten hätte ganz regulär – also ohne Rahmenvertrag, sondern einfach nur gemäß nextbike-Basistarif – einen Euro gekostet. Hätte die Studierendenschaft keinen Pauschalvertrag abgeschlossen, sondern jede einzelne Fahrt abgerechnet und individuell erstattet, wären im bisherigen Rekordjahr also ca. 88.000 Euro fällig gewesen. Wie viel die Studierendenschaft 2019 tatsächlich gezahlt hat? Via der VRNnextbike-Umlage von 2,45 Euro pro Person? Unser Jahresabschluss verrät es euch: 133.961,45 Euro. Bedeutet also: Selbst im Rekordjahr haben wir massiv draufgezahlt.
◦ Wie es für das laufende Jahr aussieht, ist nicht ganz klar. Die kalkulierte Nextbike-Umlage beläuft sich zwar erneut auf mehr als 130.000 Euro, so viel steht fest. Zum einen wissen wir aber leider nicht, wie viele Fahrten es pandemiebedingt tatsächlich (weniger) werden, da uns augenblicklich leider die entsprechenden Zahlen fehlen. Zum anderen hat Nextbike zum Mai 2020 seine Preise erhöht: Eine Fahrt über 30 Minuten kostet gemäß Basistarif nun nicht mehr einen, sondern zwei Euro.
» Wie geht es in Zukunft weiter?
Genau darum soll es bei einem virtuellen Treffen gehen, das am morgigen Donnerstag ab 15 Uhr unter [https://bbb.stura.uni-heidelberg.de/b/mic-wqe-np4] stattfindet. Wir wollen Infos, Meinungen und Anregungen über den momentanen Stand in Sachen VRNnextbike sammeln und diskutieren, wie wir die anstehenden Verhandlungen und eine etwaige Kampagne unter den Studierenden angehen könnten.
(Das geplante Treffen in der vergangenen Woche wurde übrigens leider durch technische Schwierigkeiten torpediert. Wir sind zuversichtlich, dass diesmal alles am Schnürchen laufen wird.)
Solltet ihr morgen leider keine Zeit haben: Kein Problem! Schreibt einfach dem Verkehrsreferat [verkehrsreferat@stura.uni-heidelberg.de] und bringt eure Anregungen auf diese Weise ein. ?