Ökoblatt September 2020


Was steht an?

Sa. 29.08. 14:00 – 18:00 Antifa-Aktionstag: Solidarisch aus der Krise!
Uniplatz Heidelberg

Redebeiträge, Infostände und Kurzvorträge verschiedener Akteur:innen

Mehr zum Termin: https://sofo-hd.de/event/1597321630

So. 30.08. 15:00 Führung über das Gelände des entstehenden selbstverwalteten Studierendenwohnheims 
Collegium Academicum
Gelände des ehemaligen US-Hospital in Rohrbach

Collegium Academicum

Anmeldung und weiter Informationen über E-Mail via:  kontakt@collegiumacademicum.de

Mo. 01.09. 19:00 „2040 – Wir retten die Welt!“
Saal des Karlstorbahnhofs (Am Karlstor 1, 69117 Heidelberg)
Filmvorführung und Diskussion 

Institut für Politische Wissenschaft, Universität Heidelberg

Infos zum Film und zur Anmeldung unter: https://www.karlstorkino.de/programm/2040-wir-retten-die-welt/

Mi. 03.09 – Fr. 06.09. von 10:00 bis open end „Wandelgarten-Action-Days“
Wandelgarten Heidelberg, Pleikartsförster Straße (108) Ecke Stettiner Straße in Kirchheim

Aktionstage vom Wandelgarten Heidelberg mit Jurtenbau am 04.09. 

Infos zum Wandelgarten gibt es unter: https://www.wandelgarten-heidelberg.org/events/aection-days-im-wandelgarten/

Sa. 12.09. 15:00 Raddemo: Keine Zukunft für Erdgas
Mannheim, wahrscheinlich MVV Tower -> GKM

Mannheim kohlefrei

UPDATES zur Route gibt’s hier: https://www.facebook.com/events/605112950368271/

Link zum Teilen: https://sofo-hd.de/event/1598542019

So. 20.09. 14:00 „UNSERE STADT RADELT“ – 5. Radparade
Start: Uniplatz Heidelberg

ADFC Heidelberg, Radsportverein Heidelberg, Ökoreferat StuRa Heidelberg und Stadtparteien

Aufruf und Route unter: https://radparade-heidelberg.weebly.com/

So. 20.09. 16:00 Kinder-Fahrrad-Demo Kidical Mass
Start: Uniplatz Heidelberg; Ziel: Schwanenteichanlage

ADFC Heidelberg, Fahrrad und Familie Heidelberg

Mehr Infos zur Kidical Mass in Heidelberg: https://fuf-hd.de/kidicalmass/

Fr. 25.09. Globaler Klimastreik auch in Heidelberg
Ort und Uhrzeit noch ausstehend

Black Lives Matter Heidelberg und Fridays for Future Heidelberg

Stay tuned: https://fridaysforfuture-heidelberg.de/

Di. 29.09. 17:00 Exotisches Obst und Klimawandel ? 
Wildobstführung für max. 18 Personen im Neuenheimer und Handschuhsheimer Feld  mit Referent Sdravko Vesselinov Lalov

Ökoreferat des StuRa Heidelberg, Ökostadt Rhein-Neckar, Transition Town Heidelberg

Infos und Anmeldung zum Termin: https://sofo-hd.de/event/1598617589

Di. 29.09. 19:30 – 22:30 Angezogen vom Licht: Zu den Nachtfaltern
Treffpunkt: Parkplatz beim Stift Neuburg (Stiftweg 2, Ziegelhausen)

Führung mit Dr. Jochen Schwarz, BUND-Schmetterlings-­Guide HD-Ziegelhausen

Infos und Anmeldung zum Termin: https://www.licht-ins-dunkel-hd.de/de/Die-naechsten-Veranstaltungen1/Veranstaltungen/Di.-29.9.2020-19.30-Uhr-Angezogen-vom-Licht-Zu-den-Nachtfaltern_1064486.html

 

Mehr sozialökologische Veranstaltungen in Heidelberg findest du auch unter: http://sofo-hd.de/


Initiative der Woche

Mannheim kohlefrei

Wir sind ein breites Bündnis aus verschiedenen Organisationen und Privatpersonen. Parteiübergreifend haben wir uns zusammengeschlossen um Mannheim sauber und nachhaltig zu machen.  Wir fordern das Abschalten des größten CO2-Emittenten in der Rhein-Neckar-Region: Das GKM (Grosskraftwerk Mannheim).
Unser Ziel ist es das GKM weit vor 2038 über ein Bürgerbegehren abzuschalten und damit die Pariser Klimaschutzziele für Mannheim einzuhalten.

Wir arbeiten in verschiedenen Arbeitsgruppen und treffen uns regelmäßig im großem Plenum.

Die Website der Bürger:innen-Initiative findest du hier: https://mannheim-kohlefrei.de/buendnis/

 

Auf der Karte von morgen findest du zusätzlich Informationen zu Initiativen aus der Region:

Große Karte öffnen

Du möchtest anderen eine Initiative näher bringen, von der du Teil bist? Dann kannst du uns in Absprache mit den anderen Menschen deiner Gruppe eine E-Mail schicken an: „oekomail@stura.uni-heidelberg.de„. Ein kleiner Infotext mit 220 Zeichen reicht uns dabei aus.


Bewegung und Politik – global wie lokal

Studierende und Uni

In einem Übersichtsartikel der RNZ werden noch einmal die beiden verbliebenden von ursprünglich vier  Architekturbüros, ASTOC und Kerstin Höger Architekten, vorgestellt, die der Gemeinderat beauftragt hat, ihre Planungen für den Campus im Neuenheimer Feld in Konkurrenz zueinander weiterzuentwickeln. Ebenso werden die unterschiedlichen Positionen von Projekttragenden, Gemeinderatsfraktionen und Nutzer:innen des Neuenheimer Feldes beleuchtet. Im Februar soll die Entscheidung im Gemeinderat fallen, welcher Entwurf das Rennen macht.

Heidelberg und Region

Die Fahrradinfrastruktur in Heidelberg soll durch eine Brücke östlich des Wehrstegs über den Neckar erweitert werden. Der bisher auf 30 Mil. € kalkulierte Entwurf für die Neckar-Brücke wird vom Architekt Andreas Keil im Interview vorgestellt
Auf dem ehemaligen Gelände von Heideldruck und den Stadtwerken wird momentan auch mit Bürgerbeteiligung unter dem Arbeitstitel „HDM / SWHD-Areal“ die von privater und kommunaler Seite getragene Entwicklung einer weiteren Innenstadtfläche nebem dem Neuenheimer Feld und dem Betriebshof diskutiert. 20 inter- und nationale Teams wurden eingeladen, ihre Entwürfe einzureichen; in 2021 soll die Entscheidung durch eine Preisjury fallen.
Die Grosskraftwerk Mannheim AG will offenbar ihre Steinkohleblöcke um ein weiteren Erdgasblock mit Baubeginn im nächsten Jahr erweitern. Dagegen haben Mannheim und Heidelberg kohlefrei eine Stellungnahme verfasst. Außerdem ruft Mannheim kohlefrei alle in Mannheim lebenden EU-Bürger:innen auf, ihren Einwohner:innenantrag zu unterschreiben, z.B. am 05.09. von 15 – 18 Uhr an ihrem Stand auf dem Paradeplatz. Dazu passend findet am 12.09. auch die Fahrraddemo „Keine Zukunft für Erdgas“ in Mannheim statt.

BRD

Die Bundesregierung veröffentlichte Zahlen zum Bäumesterben und den Treibhausgas(THG)-Emissionen in der BRD. Seit 1990 seien die THG-Emissionen um 35,7 % bis 2019 gesunken; eventuell wird durch die Corona-Krise jetzt doch noch das Ziel von 40 % Senkung bis 2020 erreicht. Die Emissionen in den Sektoren Industrie, Energie-, Abfall- und Landwirtschaft sanken. Vor allem die Emissionen im Verkehr, sowie der Gebäudekühlung und -heizung stiegen aber. Der Schadholzeinschlag stieg allerdings so stark, dass nun eine Fläche größer als das Saarland wieder aufgeforstet werden muss
Die Getreide-Ernteerträge der Bäuerinnen und Bauer in der BRD liegen 2020 6 % unter dem Mittel von 2014 bis 2019, ggü. 2019 war ein Verlust von 3 % im dritten Dürrejahr nacheinander zu verzeichnen. Auch schrumpfte die Anbaufläche um 10 % unter anderem wegen des erhöhten Bedarfs an Feldfutter.

Europa

Fünf europäische FFF-Aktivistinnen trafen sich mit Angela Merkel im Kanzleramt, unter anderem mit Bezug auf eine 125.000 Unterschriften starke Petition an die Staats- und Regierungschef der EU-Mitgliedsländer. „Sie hat uns gesagt, dass sie es in Erwägung ziehen wird, zu versuchen, mutiger zu sein„, sagte die Belgierin Adélaïde Charlier über Merkel. Einige FFF-Aktivist:innen und -Ortsgruppen aus der BRD kritisierten das Treffen auch, 20 FFF-Aktivistinnen aus dem globalen Süden wie Fatou Jeng aus der Republik Gambia verfolgten eine ähnliche Strategie und appellierten an die G20-Finanzminister, nicht durch falsche Rettungsaktionen die Chance zu verpassen, die zur Bewältigung der Corona- und Klimakrise notwendige Wirtschaftstransformation anzustoßen. Bewegungsforscher Simon Teune sieht das Treffen mit der Kanzlerin als Teil einer mehrgleisen Strategie, zu der Blockaden, Demos oder auch Protestcamps sowie in Hamburg gehören. Mindestens zwei FFF-Aktivisten in der BRD streben jetzt auch ein Bundestagsmandat an, was wiederum zu Diskussionen über die zukünftige Strategie der Bewegung führt.
Ein Streit um Erdgas droht die Beziehungen der EU mit der Repulik Türkei stark zu beeinträchtigen: Sanktionen der EU-Mitgliedsländer ab dem 24.09. stehen im Raum, nachdem die türkische Regierung am 10.08. das Forschungsschiff Oruç Reis in griechische Hoheitsgewässer unter Schutz von türkischen Kriegsschiffen fahren ließ, was die EU als illegal betrachtet.
Auch der Streit um die Erdgas-Pipeline Nordstream 2 verursacht Sanktionsdrohungen, nämlich der USA gegen Bürgermeister von deutschen Kleinstädten. Die US-Regierung will Flüssigerdgas (engl.: liquid „natural“ gas – LNG) aus heimischer Frackingförderung auf den europäischen Markt bringen, auch durch geplante LNG-Terminals wie in Brunnsbüttel.  Dazu steht Nordstream 2 zur Durchleitung des Erdgases vom teilstaatlichen und staatlich dominierten Konzern Gazprom aus der Russischen Föderation in Konkurrenz.

Global

Fousseny Traoré, Gründer des „Ensemble pour le Climat Bamako“, einer Umwelt-Organisation in der Haupstadt Malis, berichtet im Portrait in der SZ über den mühsamen Kampf als Klimaaktivist mit wenig medialer Aufmerksamkeit, in einem Land, das mit am härtesten vom Klimawandel schon jetzt betroffen ist und doch nur 0,25 % der weltweiten Treibhausgasemissionen verursacht. Wie andere Aktivist:innen in den mehr als 50 Ländern des afrikanischen Kontinents fühlt er sich am Rand stehend; es fehlen transnationale Partnerschaften, Teilen der Ressourcen, gemeinsame Veranstaltungen und Strategien. Traoré hat darum schon öfter bei vor allem westlichen Organisationen gebeten und wenig Resonanz erfahren, trotzdem bleiben seine Mitstreiter:innen und er unermüdlich. Er appeliert daran, die mediale Aufmerksamkeit viel mehr der afrikanischen Jugend und ihrem Aktivismus, nah an den Menschen und ihren Bedürfnissen, zu schenken, wie zum Beispiel der Koalition „Sauvons le Sahel“ (Lasst uns den Sahel retten).

 


Perspektiven und Wissenswertes

Die Sozialwissenschaftlerin Imeh Ituen ist eine Klima-Aktivistin* vom Black Earth – BIPoC Environmental & ClimateJustice Collective in Berlinin diesem Video erklärt sie, was du über Kolonialismus, besonders den aus den Gebieten des Deutschen Reiches und desse Vorgängerstaaten, wissen solltest.

Am 22.08. hat die Menschheit alle Ressourcen verbraucht, die sie eigentlich in einem Jahr verbrauchen dürfte für eine nachhaltige Entwicklung – bis zum Ende des Jahres leben wir alle nur auf Pump; wir bräuchten als Menscheit eigentlich 1,6 Erden um unseren Konsum stillen zu können. 1971 lag dieser Tag noch auf dem 21.12.. Allerdings verteilt sich dieser Überkonsum ganz unterschiedlich auf die Länder dieser Erde, wie die Übersichtskarte vom Global Footprint Network aufzeigt. Würden alle Menschen wie in den USA leben, bräuchten wir 5 Erden. In der BRD werden 3,3 Erden und in der VR China 2,2 Erden im Schnitt verbraucht.

Eine vom Mercator Research Institute for Global Commons and Climate Change (MCC) in Berlin und dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) veröffentlichte Studie unter Verwendung von Regressionsanalysen des Bruttoinlandsprodukts von 1500 Regionen in 77 Ländern weltweit über teilweise 100 Jahre hinweg befasst sich mit den wirtschaftlichen Folgen einer Erwärmung der globalen Oberflächendurchschnittstemperatur über 3,5 °C bis 2100 (dem Szenario, dem momentane Regierungsversprechen zum Klimaschutz entsprechen). Die globale Wirtschaftsleistung wird in diesem Szenarion 7 bis 14 % niedriger sein, als sonst zu erwarten wäre, das ist doppelt so hoch wie zuletzt 2006 im Stern-Report beziffert. In tropisch gelegenen Regionen könnte die negative Abweichung bei 20 % liegen. Die Studie rechnet konservativ und betrachtet nur die Folgen des Temperaturanstiegs und nicht etwa die methodisch schwer zu quantifizierbaren Folgen des Anstiegs des Meeresspiegels und der Extremwettereignisse. Die rein wirtschaflichen Kosten pro Tonne Kohlenstoffdioxid beziffern die Autor:innen der Studie für 2020 bei 112 €, der EU-Zertifikatspreis liegt im Moment zwischen 20 und 30 €.


Clicktivism und Praktisches

[testimonial]

Hier kannst du gegen das EU-Mercorsur-Freihandelsabkommen und für den Erhalt des Amazonasregenwaldes eine Petition unterschreiben.

[/testimonial]

[testimonial]

Paula, aktiv bei der „Fridays for Future“-Ortsgruppe Heidelberg erzählt in diesem Podcast von den Hintergründen ihres Engagements.

[/testimonial]

[testimonial]

Ende Gelände ruft vom 23. bis 28.09. zu Aktionen des zivilen Ungehorsams im Rheinischen Braunkohlerevier, der größten CO2-Quelle Europas, auf.

[/testimonial]


Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit • StuRa Uni Heidelberg • oekomail@stura.uni-heidelberg.de

Nach oben scrollen