Ökoblatt KW 31/2020


Was steht an?

Fr. 31.07. 18:00 Critical Mass

Uniplatz am Springbrunnen

Mehr Infos unter: https://www.sofo-hd.de/event/1595712859

Sa. 01.08. 15:30 OPEN DYKES*_Fahrrad-Demo „Dykes* on Bikes“
Uniplatz, Heidelberg

Queeres Netzwerk Heidelberg

Mehr Infos unter: https://www.sofo-hd.de/event/1595713438

Termine zum Vormerken
Fr.  07.08. 18:00 Fahrraddemo: Verkehrswende statt Weltende – FFF zurück auf den Straßen!
Friedrich-Ebert-Platz

Fridays for Future Heidelberg, ADFC Heidelberg

Link zur Veranstaltung: https://www.sofo-hd.de/event/1594902177

Sa. 15.08. 14:30 Schweigemarsch Mannheim für die Schließung aller Schlachthäuser
Mannheim: Willy-Brandt-Platz

ARIWA – Animal Rights Watch e.V.

Link zur Veranstaltung: https://www.sofo-hd.de/event/1595714532

Di. 25.08. – So. 30.08. Kongress Zukunft Für Alle
Online und in Leipzig

Konzeptwerk Neue Ökonomie 

Anmeldung unter. https://zukunftfueralle.jetzt/kongress/anmeldung/

So. 30.08. 15:00 Führung über das Gelände des entstehenden selbstverwalteten Studierendenwohnheims Collegium Academicum
Gelände des ehemaligen US-Hospital in Rohrbach

Collegium Academicum

Anmeldung und weiter Informationen über E-Mail via:  kontakt@collegiumacademicum.de

Online

Onlineveranstaltungen 
28.07.  16:00 – 18:00 Photovoltaik – Wohneigentümergemeinschaften (WEG) – Mieterstrom
Onlineseminare mit Michael Vogtmann (Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie -Franken)

Photovoltaiknetzwerks Rhein-Neckar / Klimaschutz- und Energie-Beratungsagentur Heidelberg (KliBA)

Infos und Anmeldung unter: https://www.kliba-heidelberg.de/pv-netzwerk

Di. 28.07. 16:00 – 18:00 Klimagerechtigkeit in Zeiten von Corona – kritische Lebensereignisse als Zeiten des Wandels
Online-Seminar

Wandelwerk e.V. / Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg

Infos und Anmeldung unter: https://www.boell-bw.de/veranstaltungen/dokumentation-2020/klimagerechtigkeit-und-corona/

 

Mehr sozialökologische Veranstaltungen in Heidelberg findest du auch unter: http://sofo-hd.de/


Initiative der Woche

WeDon’tShutUp – WeShutDown

Am 15.11.2017 blockierten Aktivist*innen mit technischen Hilfsmitteln das Kraftwerk Weisweiler. Sie erzwangen damit das beinahe vollständige Abschalten des Kraftwerks. Jetzt werden fünf Aktivist*innen von RWE auf zwei Millionen Euro Schadensersatz verklagt. Sie sagen: „Wir lassen uns nicht einschüchtern!“

Jetzt erschien ein kurzer Film über die Gruppe: https://vimeo.com/438137683

Website der Gruppe:  https://wedontshutup.org/ Twitter-Account der Gruppe: https://twitter.com/we_shut

 

Auf der Karte von morgen findest du zusätzlich Informationen zu Initiativen aus der Region:

Große Karte öffnen

Du möchtest anderen eine Initiative näher bringen, von der du Teil bist? Dann kannst du uns in Absprache mit den anderen Menschen deiner Gruppe eine E-Mail schicken an: „oekomail@stura.uni-heidelberg.de„. Ein kleiner Infotext mit 220 Zeichen reicht uns dabei aus.


Bewegung und Politik – global wie lokal

Studierende und Uni

Der Gemeinderat entschied am 23.07., dass weiterhin zwei Architekturbüros, Astoc und Höger, in Konkurrenz zueinander die Planungen für die Weiterentwicklung des Campus im Neuenheimer Feld vorantreiben. Voraussichtlich im Februar wird es eine Entscheidung geben. Zuvor hatte der AK Masterplan INF des StuRa zusammen mit dem „Aktionsbündnis klimafreundliche Mobilität Neuenheimer Feld“ eine Kundgebung veranstaltet und eine Petition mit 2000 Unterschriften an Oberbürgermeister Würzner übergeben.

 

Heidelberg und Region 

In der Nacht zum 18.07. haben Klimaaktivist:innen von Fridays for Future Heidelberg und Extinction Rebellion Heidelberg einige Denkmäler in Heidelberg künstlerisch umgestaltet, u.a. die Bismarckstatueeine Fotogalerie.
Personalentscheidungen in Heidelberg:  Bärbel Sauer ist nun Leiterin des städtischen Amts für Verkehrsmanagement und Raoul Schmidt-Lamontain ist der erste Klimabürgermeister der Stadt.
Die Stadtwerke Heidelberg investieren sieben Millionen Euro in die hauptsächlich kommunal getragene „Trianel Wind und Solar GmbH“, um bis 2024 14 Megawatt außerhalb Heidelbergs für die Heidelberger Stromversorgung zuzubauen, so die Pläne der Stadt.
„Sind Sie dagegen, dass das Ankunftszentrum in das Areal Wolfsgärten verlagert wird?“das werden möglicherweise demnächst die Heidelberger Bürger:innen gefragt. Das  „Bündnis Ankunftszentrum, Flüchtlinge und Flächenerhalt (BAFF-PHV)“ wird dafür wohl ein Bürger:innenbegehren, das heißt: eine Unterschriftensammlung, starten und bei Erfolg (mehr als 7700 Unterschriften) einen darauf folgenden Bürger:innenentscheid.
Radinfrastruktur: Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat nun die Pläne für die Strecke des Radschnellweges zwischen Mannheim und Heidelberg vorgelegt. Die Stadt Heidelberg stellte den Siegesentwurf für die neue Rad- und Fußgänger:innenbrücke über den Neckar als Ersatz für den Wehrsteg als Ausstellung und auch online vor.
Die GKM AG denkt darüber nach ihr Steinkohlekraftwerk teilweise in ein Gaskraftwerk umzuwandeln.
Die Aktivist:innen von Heidelberg und Mannheim kohlefrei sind darüber empört und haben eine Pressemitteilung abgegeben, in der sie auf die zahlreichen Risiken der Umstellung auf den anderen fossilen Brennstoff hinweisen.

 

BRD

Am 22.07. blockierten Aktivist:innen von JunepA die Landstraße L277 vor Keyenberg am RWE-Braunkohletagebau Garzweiler II. Die Landstraße wird von RWE gerade abgerissen und von der Initiative „Alle Dörfer bleiben“ als rote Linie ihres Widerstandes gegen die Zerstörung der Dörfer um den Tagebau gesetzt.
Am 25.07. blockierten Aktivist:innen von Ende Gelände Rheinland weiter das Gebiet rund um die L227.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will die Werkverträge in Schlacht– und anderen Fleisch verarbeitenden Betrieben jetzt vorzeitig abschaffenworauf die Fleischlobby mit Preisanstieg droht.

 

Europa

Aktivist:innen von Obóz dla Klimatu (dt. in etwa „Klimacamp“) blockierten am 25.07. in der Republik Polen einen Bagger und ein Förderband im Braunkohletagebau Drzewce des Braunkohlekombinats Konin zeitgleich zu den Aktionen in der BRD.
Entscheidung beim längsten EU-Gipfel aller Zeiten: 390 Mrd. € an Zuschüssen, 360 Mrd. € an Krediten im Post-Corona-Wiederaufbauinstrument „Next Generation EU“ sollen kommen. Außerdem wurde der EU-Haushalt von 1,1 Billionen € für die Jahre 2021 – 2027 verabschiedet. Es wurde sich zum ersten Mal auf gemeinsame Schulden der EU geeinigt. Dabei wurden Förderprogramme für CO2-freien Stahl gekürzt, ein Programm für Zukunftsinvestitionen auf ein Sechstel, ein Programm für die Entwicklung ehemaliger Kohlregionen im „Just Transition Fund“ auf ein Viertel, so Abgeordnete der Grünen im EU-Parlament, Greenpeace, WWF und Agora Energiewende. Auch das europäische Wasserstoffwirtsschaftsprogramm „Horizont 2020“ muss Kürzungen hinnehmen. Bereits im Vorfeld hatte Agora Energiewende kritisiert, dass nur 0,08 Bil. € im 1,1 Bil  €- Haushalt geplant waren. Der europäische Investitionsbedarf für Klimaschutzmaßnahmen in Höhe von 2,4 Bil. € wird nach einer Studie des Thinktanks damit deutlich unterschritten.
40 % erneuerbarer ggü. 37 % fossilen Strom in der EU im ersten Halbjahr 2020 und die Republik Polen überholt die BRD bei den Kohleemissionen in Europa.
In der Portugiesischen Republik wurde der Kohleausstieg von 2023 auf 2021 vorgeschoben. Das Land hatte den Ausstieg schon vorher von 2030 auf 2023 vorgeschoben.
In der Tschechischen Republik wird von staatlicher Seite darüber nachgedacht, die Steinkohleminen des eigenen Konzern OKD aufgrund der aktuellen wirtschafllichen Lage 2021/2022 zu schließen und aus der Steinkohle auszusteigen.

 

Global

Fridays for Future hat angekündigt, am 25.09. zum nächsten globalen Klimastreik weltweit auf die Straßen zu gehen.
Der demokratische US-Präsidentschaftskandidat Joe Biden legt ein Programm in Höhe von 2 Billionen US-$, vor allem in den Bereichen Verkehr, Energie und Gebäude, für eine Dekarbonisierung der US-Wirtschaft vor. Dabei werden aber auch weiter Atomkraftwerke und CO2-Abscheidung als strategische Eckpunkte genannt. Expert:innen im Bereich Wirtschaftsforschung und Energiewirtschaft diskutieren das Programm in diesem Artikel.

 

 


Perspektiven und Wissenswertes

Wasser

Die RNZ hat in der vergangenen Woche den Themenschwerpunkt Wasser gesetzt, u.a. konnte mensch etwas lernen:

 

Klimaaktivismus und Politik

Die Gruppe Zucker im Tank ruft am 07. und 08.08. zum „Aufstand mit Abstand“ auf.

Prof. Dr. Schelnhuber vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung argumentiert für einen wirtschaftlichen Systemwandel und für die radikalen Klimagerechtigkeit-Aktivist:innen. Gleichzeitig sorgt sich auch um die geistige Unversehrtheit aufgrund abzusehender Rückschläge.

Jährlich gibt zahlt die EU 137 Mrd. € an indirekten und direkten Subventionen für fossile Brennstoffe, kommt eine Recherche von Investigate Europe zum Schluss. Die BRD zahlt davon am meisten: 37 Mrd. €, u.a. für Flugbenzin gibt es hierzulande Steuervergünstigungen in Höhe von 12,5 Milliarden Euro, für das Dieselprivileg 11,5 Milliarden Euro und für die energieintensive Industrie 5,4 Milliarden Euro. Energieintensive Industrien wie etwa die Stahl-, Zement- und Chemiebranche erhalten dadurch pro Jahr mehr als 17,8 Milliarden Euro von der EU.

Biodiversität

Fast jede zweite Gebirgspflanze in der BRD steht auf der roten Liste der gefährdeten Arten, lies die Bundesregierung verlautbaren. Eine Folge der Klimakrise und der industriellen Landwirtschaft.

Im Fachmagazin „Nature Climate Change“ wurde eine Studie veröffentlicht, in der 13 Populationen von Eisbären in der Arktis untersucht wurden. Ende des 21. Jahrhunderts könnten bei gleichbleibender globaler Erwärmung („4 Grad -Welt“) zwölf dieser Populationen nicht mehr existieren und die Spezies vor dem Aussterben stehen, so die Forscher:innen der University of Toronto. Selbst bei 2 °C Erwärmung der globalen Oberflächendurchschnittstemperatur in Differenz zum vorindustriellen Zeitalter wird dieses Aussterben wohl nur verzögert werden. 

Der Amazonasregenwald brennt wiederdiese Bilder verdeutlichen das Ausmaß: Ca. 9000 Brennpunkte zählt das „Nationale Institut für Weltraumforschung“ der Föderativen Republik Brasilien, davon 49,5 % im Bundesstaat Mato Grosso. Im Juni 2020 waren bundesweit 2248 Brände gezählt worden, eine Steigerung um 20 % zum Vormonat und um das 1,9-fache zum Vorjahr, was in einem 13-Jahr-Höchsstand der Brände mündet.

Meteorologie und Wetterereignisse

Im Norden der BRD herrscht eine Dürre, wie sie seit zehn Jahren nicht mehr gemessen wurde. Als Folge sinkt der Grundwasserspiegel und auch die Wälder in den angrenzenden Mittelgebirgen, sowie die Forstebetriebe dort leiden. Bundesweit ist ein Waldfläche in der Größe des Saarlands abgestorben.

Der Deutsche Wetterdienst teilte aufgrund einer Analyse von 48 Städten in der BRD mit mehr als 100.000 Einwohner:innen in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt mal etwas Erfreuliches zur COVID-19-Pandemie mit: die Stickoxidkonzentration sei um 31 plus/minus acht Prozent gegenüber einem erwarteten Verlauf ohne Lockdown von 19.03.20 bis 19.04.20 gesunken

Eine Hitzewelle mit Temperaturen 5°C über dem Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010 in Sibirien hat dort die Temperatur auf den Höchsstand von 38 °C im kältesten bewohnten Ort der Welt, nämlich Werchojansk in Jakutien (Russische Föderation), steigen lassen.

In der Volksrepublik Bangladesch sind nach den längsten Monsunregenfällen seit 1988 ein Drittel des Landes unter Wasser, so das ban­g­la­de­schische Ministerium für Naturkatastrophen. Neben einem viermonatigen Lockdown und dem Supercyclon Amphan ist dies nun die dritte Katastrophe innerhalb kürzester Zeit, die die Menschen trifft.

Verkehr

Zu hohe, nicht situationsangepasste Fahrgeschwindigkeit  ist weiterhin ein Problem im Straßenverkehr: 963 Menschen sind 2019 in der BRD durch nicht an die Fahrbedinungen (Glätte, Nebel, Starkregen) angepassten Fahrgeschwindigkeiten gestorben, das ist ein Drittel aller Verkehrstoten. 53.687 Menschen wurden bei solchen Unfällen verletzt, davon 13.769 schwer.

 

 

 


Clicktivism und Praktisches

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 „Wann muss ich [mit dem Fahrrad] losfahren, damit ich noch trocken ankomme?“ – https://regenampel.de/ sagt es dir.

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Fordere hier einen Boykott von Produkten, die in den illegal abgeholzten, ehemaligen Amazonasregenwaldgebieten produziert werden.

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Noch bis Sonntag, 26.07., kann mensch bei 12062020 Olympia online über Petitionen abstimmen, die in den Bundestag getragen werden sollen.

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Für alle Menschen, die eine Website betreiben, gibt es hier eine Anleitung für eine nachhaltiges Seitenmanagement.

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Referat für Ökologie und Nachhaltigkeit • StuRa Uni Heidelberg • oekomail@stura.uni-heidelberg.de

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