Heute vor 81 Jahren: Zerstörung der Heidelberger Synagoge

Als in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 – der sog. “Reichspogromnacht” – überall in Deutschland Orte jüdischen Lebens brannten, stellte Heidelberg keine Ausnahme dar. Ganz im Gegenteil. Neben der Synagoge in Rohrbach sowie zahlreichen Privatwohnungen und Geschäften geriet auch die in der Großen Mantelgasse gelegene Synagoge ins Visier des NS-Mobs.
 
Ganz vorne mit dabei: Studierende. Just an den sog. “Leiter des SA-Studentensturms” erging der Auftrag, die Synagoge nach ihrer Plünderung in Brand zu setzen, was zwischen 2 und 3 Uhr geschah. In den Morgenstunden erschien die Feuerwehr, durfte aber nur das Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Häuser verhindern, sodass die Synagoge völlig ausbrannte. Die Nazis stellte allerdings auch das noch nicht zufrieden: Die geraubten rituellen Gegenstände und Torarollen wurden wenige Tage später – abermals unter reger studentischer Beteiligung – in einer separaten Aktion auf dem Universitätsplatz verbrannt. Im Rahmen der „Reichspogromnacht“ wurden zudem über 70 jüdische Heidelberger inhaftiert und kurz darauf in das KZ Dachau deportiert.
 
* Hinweis: Eine öffentliche Gedenkveranstaltung findet heute ab 18 Uhr auf dem Alten Synagogenplatz (Große Mantelgasse/Ecke Lauerstraße) statt. *
 
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